(...)Wie auch die Produktion selber, die bereits 2006 und damalig noch in enger Verwandtschaft zum gleichzeitig angekündigten
The Five Venoms Remake angekündigt und als immer wieder kurz vor dem Drehstart stehend proklamiert, sucht auch ihr Inneres von Form und Materie ihre Einkehr in Sein und Präsenz. Von möglichen Regisseuren wurden Teddy Chen und Dante Lam genannt und wieder umgestoßen und die Ernährung des Projektes vom zwischenzeitlichen Boom ähnlich aggressiver
Wu xia pian nah an die Überdruss- und Auflösungserscheinungen der einstigen Welle gedrängt. Ungeachtet dessen und auch fern einer seichteren Unterhaltung wird hier eher der steinige Weg der Sinnsuche, urwüchsig und grob, martialisch und moralisch, zwischenzeitlich durchaus auch mit einer Zähigkeit im Geschehen und der anhaltenden Verzögerung von Narration und Inszenierung, die phasenweise nur noch aus Zeitlupen und permanenten Kameraschwenk und Rundläufen zu bestehen scheint, gewählt. Eine Belagerungssituation im Feindesland mit jeweils unterschiedlichen Vor- und Ausrufezeichen von Befindlichkeiten, in der die Situation mehrmals zu kippen droht und schließlich nichts mehr wie am Anfang gedacht zählt.
Heerscharen von Verletzten und Toten füllen das Geschehen, ist die Action zuweilen sparsam eingesetzt, wenn denn angefordert aber von Masse und Druck geprägt. Die titelgebende Waffe kommt weniger zum Einsatz, als das sie vielmehr das Synonym einer personellen Gerätschaft, dem Namen der Tötungseinheit stellt; eher wird das Schwert gezogen und geschlachtet und geköpft, und die Errungenschaften des Westens wie Pistolen und Gewehre bis hin zu Kanonen und anderen Instrumenten von Destruktion und Devastation gewählt. Final positioniert man sich komplett als Film, der den Krieg gleichzeitig verabscheut, quasi-messianisch erhöht und breitwandfüllend in voluminösen Bombenhagel und wuchtigen Explosionen zudem auch inszeniert und so wieder als Machtmittel propagiert.
Dazu Rückblenden. Prophezeiungen. Anekdoten und Titelthemen, die aus Laus erstem wirklichen Durchbruch, der Heroic Bloodshed Triade
Young and Dangerous [ 1996 ] stammen und hier doch recht fehlplaziert sind.
http://www.ofdb.de/review/238749,569840,The-Guillotines