"Korea's action kid, Ryoo Seung-wan, who previously brought us Arahan (2004), The City of Violence (2006) and The Unjust (2010), is getting ready to launch his biggest project yet, the star-studded spy thriller The Berlin File. Shot on location in Berlin, Germany and Latvia, the big-budget espionage actioneer stars Ha Jung-woo, Han Suk-kyu, Jeon Ji-hyeon and Ryoo Seung-beom."
Sieht schonmal interressant aus. Vorallem da der film in Berlin spielt bin ich sehr gespannt. Ich frag mich nur wiso so ein Film nicht mal AUS Deutschland kommen kann.
Mochte den. Berlin sieht aus, wie es ist, also arm, und auch noch hässlich, und roch stark nach DDR-Putz '89. Plus:
(...)Sowieso ist das ganze Konstrukt um Überläufer, Vaterlandsverräter, Doppelagenten, Scheinehen, Geheimtüren, Koffern voller Waffen und/oder voller Geld, Fluchten über Dächer und durch U-Bahnschächte usw., auch wenn heutigentags gedreht, wie von Anno Dazumal gehalten, was dem ansonsten eher generischen Plot mit leichten Startschwierigkeiten den ganz speziellen Schliff verleiht. Treffen der diversen ausländischen Parteien und ihrer Ausübenden und Mitläufer werden im finsteren Eichenholzbüro wie aus dem Antiquitätenhandel oder gleich im Waschsalon abgewickelt, dort auch symptomatisch für das ganze Weltbild hier John le Carrés "The Spy Who Came in from the Cold" (geschrieben '63, verfilmt '65) als Inbild der Quellen und seiner verwendeten und aufgegossenen Ideen und der Irrationalität des Begehrens in die Kamera gezeigt. Ein vergilbtes Hirngespinst, wie die Ausstattung eher der Nostalgie entsprechend und dramaturgischer Aufbau samt kinetischen Showdown als phantastisches Traumgeschehen.
Ernstnehmen kann man das hier benutze Instrumentarium trotz aktuellen Produktionsdatums und entsprechend natürlich auch den Verwicklungen von Geheimdiensten aus Seoul und Pjöngjang und der medientechnisch hochgekochten Spannungen, die Verwendung finden jedenfalls nicht. Inszeniert wird zwar mit manch stilleren Momenten – die die Paranoia selbst unter Eheleuten, die nicht nur beruflich, sondern auch privat Alles teilen und keine Geheimnisse voreinander haben sollten, aber trotzdem im Misstrauen gefangen und in der Zweisamkeit korrumpiert sind – wird aber dennoch die wahre Aufmerksamkeit nur mit dem seltsam aus der Zeit gefallenen Perspektive auf ein ungewohntes Genre und den Drehort fern der Heimat, sowie den Mitteln des modernen Spannungs- und Aktionskinos erreicht. In dessen Präzisierungen vertraut, erschafft Autor und Regisseur Ryoo Seung-wan, der sich zuvor mit The Unjust (2010) zumindest in der Theorie besser auskannte, hier aber vermehrt auf blendend choreographierte und montierte Show- und Stunteinsätze auf teils engsten Raum Wert legt, ein wenigstens der flotten Unterhaltung dienendes Produkt. Kommunisten, Imperialisten und Fundamentalisten, denen im Grunde alle nur der eigene Gewinn, gerne auch in Barauszahlung am liebsten ist, und eine Armee von Befehlsempfängern, die Körper, Würde und oft auch Identität nahezu alle an den Meistbietenden verkauft haben, bekriegen sich im engen Raum, die Treppen hinauf, durch die Zimmer hindurch und die schrägen Dächer wieder hinab. Blut und Schweiß statt Realität und Emotionalität; ein heruntergekommenes Geschäft aus nassforschen physischen Auseinandersetzungen und dem schnellen Klang und Einprall ganzer Munitionsbestände.
Hat mir auch gefallen. Hohes Tempo, sehenswerte Action, mitunter tolle Set Pieces. Im Prinzip so wie Du es eloquent beschreibst. Tja, und was Berlin anbelangt, zitiere ich mich mal selber:
Und dank eines koreanischen Films sehe ich mal Ecken von Berlin, die ich bisher noch nicht kannte oder nicht wusste, dass es sie überhaupt in der Art gibt. Ganz zu schweigen von dem "Berliner Umland", wo der Showdown ablaufen soll.
"Wie kann man eine Blu Ray DVD auf den Markt bringen, welche bei entsprechender Ausrüstung(Blue Ray Player, HDMI Kabel zum Full HD Fernseher mit HDMI Eingang)trotzdem noch schwarze Balken oben und unten auf den Bildschirm bringt ?"(Amazon)