(...)Ein Wettlauf gegen die Zeit, der von vornherein schon verloren scheint. Ein Verschwörungsthriller mit Agenten und Doppelagenten. Der emotionale Bürgerkrieg einer in sich zerrissenen Nation.
Formuliert - und nicht präsentiert - wird das Geschehen dabei in einer leisen, eher an die stillen Ränkespiele
The Face Reader (2013) oder
The Masquerade (2012) oder vielleicht zuvor noch
The Servant (2010) erinnernden Dramaturgie, in der man eher an das Theater, an die dunkle Bühne mit überschaubaren Handlungsort und dem Ausdruck von Mimik und Gestik anknüpft als sich in physischen Konfrontationen ergeht. Kleine Gesten. Große Gefühle. Dass der Palast des Königs in einen Ort des Todes, einen düsteren Hades mit Leichen allerorten verwandelt wird, deutet die Einleitung in atmospährischen Schwarzweiss und die Omen der dort verwandten Zitate an; der Weg dahin führt wie durch ein Labyrinth und praktisch doch nur im Kreis, sind die Zeichen bereits gesetzt und geht alles unabänderlich auf das eine Ende zu. Die einer regnerischen Dunkelheit, welche sich im Schlachtgetümmel blutrot färbt und in der Auseinandersetzung Pfeil und Bogen gegen Schusswaffen, Schwert gegen Nahkampf, viele sinnlose und einige Heldentode sieht.
Vorkenntnisse der Figuren, die Situationen und so der Faktenwissen der Geschichte entsprechend benötigt man dabei erfreulicherweise nicht, wird zwar die Politik ein wenig in Augenschein genommen, die Umstände der Gesellschaft und die Rolle des Militär, setzt der Film in seiner Kurzfassung allerdings mehr auf die Charakterisierung der Personen in einer bestimmten Position und nicht auf all das Leben an Hofe und im Lande an sich. Es gibt klare Parteien und ihre Gegenspieler, es gibt Schwankende, deren Entscheidungen abgenommen wurden oder noch abgenommen werden und die Erläuterung dessen, woher dies kommt und warum dies so ist. Ein Bewegen in braun und schwarz getäfelter Kulisse, dessen Architektur zwar edel, aber wenig einladend, sondern eher wie ein dreidimensional gewordener Albtraum, ein besseres Gefängnis, ohne Ausgang zum Entkommen ist. Ein Durchwandern von ernüchternden und bedrückenden Räumen, die edel nur im Aussehen, aber vergiftet mit Kabale und nur selten von Liebe umwoben sind. Trotz der vorherrschenden Beachtung von Monologen und Dialogen und der oft kühl scheinenden Darbietungsweise, hinter der sich das wahre Denken und die wahren Gefühle verbergen schreitet der Film unerlässlich und zwingend geboten wie eine Todesmaschine fort; selbst kleinere Ausflüge in Form von Blenden in die Zeit zurück und die Natur hinaus bieten durch ihre kurze Abwechslung nur wenig Fügungen von der Güte der Bestimmung und kein Hochgefühl und kein anhaltendes Glück.