(...)Dabei irritiert zu Beginn vor allem der Score, wird das Geschehen, bereits die Einleitung und so dort erstmals deutlich und durchgehend bewusst durch Anklänge an Luis Enríquez Bacalov und vor allem auch Ennio Morricone und speziell Riz Ortolani, sprich die Zeit der Spaghettiwestern akzentuiert. Heroisch und gleichzeitig verspielt, dabei antreibend und trotzdem die Aktionen zumeist mit einem Spritzer Klischee und Humor anreichernd, es sei denn, es kommt auf den jeweiligen Moment der letzten Konfrontation an, drängen sich hier zuerst die Töne und erst dann nachhaltig die Bilder in das Bewusstsein. Später auch beschrieben als 'Kimchi Western', in dessen Deutlichkeit wie einst
The Good, The Bad, The Weird (2008) der Film sicherlich nicht ist, erwecken die Melodien auf jeden Fall Referenzen bis direkte Analogien zu staubigen Zeiten, verschlagenen, aber auf der Seite des Guten stehenden Anti-Helden und Sporen, Sattel- und Zaumzeug, was die Regie von Yoon Jong-bin immer als Hommage und so Doppeldeutigkeit zu dem eigentlichen Geschehen macht.
Denn (bis auf die in die gleiche Kerbe hauende Erzählerstimme) alles andere, materiell und auch formell ist abseits und so unterschiedlich zu der Musik gezeichnet, und täte auch und vielleicht sogar besser, da eigenständiger ohne so fremd im Kopf erzeugte Bilder vom Hochgesang auf die Westernmythen bestehen. Was bleibt ist pures Entertainment, das um seine Selbstsicherheit weiß und auch so auftreten kann und dies auch mit dem Wissen um die Bedienung von Popkultur wie der Benutzung von comic panels oder der Einteilung in fünf einzelne Kapitel mit jeweiligen Überschriften auch durchgängig tut. Ein Epos wird von der Länge der Laufzeit um knapp 135min und der Länge des Handlungszeitraumes von über zwei Jahren aufgerichtet, ohne speziell um diese Wirkung bemüht zu sein; vielmehr ruht man sich auf das groß anlegte und in Kulisse, Kostüm, Statisterie und viel Bewegungen mit ebensolchen und imposanten Landschaftswechsel sowie auf charismatische Schauspieler aus. Allen voran die Auftritte auch des Antagonisten, einer extrem schillernden Figur und durch die Rückkehr von Kang Dong-won auf die Leinwand nach seinem Militärdienst noch zusätzlich hervorgehobene Person der Fixation. Ebenso sporadisch und besonders wie dessen Filmographie wird hier auch die Action gesetzt, hält man sich angesichts sonstiger Metren hier tatsächlich mit eher weniger, dafür aber dann fruchtbar effektvollen Betonungen, allen voran Schwert- und andere Waffenkämpfe in Verbindung mit etwas physischer Martial Arts bereit und durch ihre wuchtige Choreographie auch die Meßlatte hoch.(...)
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