Zwischen Kunst und Kommerz schwankend, zwischen Internationalismus und Lokalität, und zwischen Tradition und Moderne, ist die Verfilmung von Xu Haofengs "
Dao Shi Xia Shan" in seiner Produktionsphase höchstwahrscheinlicher interessanter als der eigentliche Film an sich. Die Zutaten für einen Erfolg sind allesamt da, aber das geeignete Rezept so richtig nicht, oder trifft hier eher das Sprichwort vom "zu viele Köche verderben den Brei" zu, als dass ein in sich stimmiges Ergebnis überhaupt noch möglich ist. Weniger Faszination und Überzeugung über das Thema als ein von allem etwas zuviel, was eigentlich nur durch die Episodenhaftigkeit des Ganzen – die mal an die Sexkaspade
The Golden Lotus (1974) erinnert, dann an
Shanghai Triad (1995), dann wieder an ein preiswertes
Hero (2002) – teilweise erträglicher und im Gesamtbild schon ein harter Brocken ist.(...)
Hier wie dort (in
Wu Ji - The Promise) die Adaption einer Wǔxiá story. Hier wie dort mit vergleichsweise großen Budget und entsprechenden Stars sowie mit dem Ziel des Erreichens der Aufmerksamkeit auch im Westen, sowohl kommerziell als auch künstlerisch und mit entsprechender Unterstützung auch der ausländischen Partner angelegt. [
Monk Comes Down the Mountain ist von Columbia Pictures finanziert, die den seit Jahren prosperierenden Chinesischen Markt gleich von innen heraus mitbestimmen wollen als nur von dem massiv gesteigerten Zuschauerinteresse, der Kaufkraft dort und der folgerichtigen Einspielrekorde zu profitieren.] Hier wie dort auch eine für unsere Augen eher seltsame Mischung aus übertriebenen Klamauk, dass mit seinen Grimassen, und Gestiken teilweise gar an Slapstick aus dem Stummfilm erinnert, aus vielerlei extravagant gesetzten Kostüm und Kulisse, und zwischendurch scheinbar hehrer philosophischer Weisheiten, die weder besonders einfallsreich noch gar treffend und auch niemals richtig platziert sind.
Auch die Actionszenen, die für den Regisseur mit fünf, sechs Kämpfen und einem wahrhaft explosiven Rückblick auf den Krieg – in dem ganze Reihen Schützengräben und Waldgrundstücke in die Luft gebombt werden – vergleichsweise zahlreich präsentiert werden, sind zwischen Gut und Böse, zwischen tatsächlicher Körperbeherrschung der Darsteller und viel Zusatzhilfe durch das Wirework, sei es über meterweites Zurückschleudern der Gegner oder gleich dem Schweben bis hin zum Fliegen wie ein Vogel angelegt. Auch das Spiel mit den Elementen wie das Schleudern von Feuerfunken oder die Kraft des Wassers wird im Arsenal der Kombattanten genutzt, was dann eher der Fantasy und damit schon der Wǔxiá - Erzählweise zugehörig ist, in seinen Ausmaßen aber oftmals auch einfach unnötig ist.(...)
http://www.ofdb.de/review/278831,686490 ... e-Mountain