(...)Hier erneut mit einer grundsoliden Besetzung versprochen, die in etwa auch die letztlich gemachten Einnahmen um die 10 Mio. USD generieren, keine Superstars also, die die Massen in die Kinos locken, aber bekannte Gesichter, die ihre Funktion erfüllen und die gewisse Aufmerksamkeit produzieren. Hinzu etwas Verschwörungsplot, was immer läuft und gefragt ist und ein paar flottere Aktionsszenen um Verfolgungsjagden über Schnell- und Hauptverkehrsstraßen, durch Kreisverkehr, entgegenkommende Fahrzeuge und Hindernisse hinweg, sowie ein wenig Material- und Personalschaden in Form von störenden Autos, die federleicht wie Windbeutel zur Seite geschoben und durch die Gegend katapultiert werden, sowie andere Karambolagen, die in dem trockenen Blickwinkel seitens ihres Regisseurs und der höchst professionelle Stuntarbeit eher noch mehr an Reiz gewinnen als gemeinhin angenommen wird.
Gerade zu Beginn wird dabei ordentlich auf Tempo gegangen, nicht in Form von Aktionsszenen (wie bspw. eine kurze Flucht durch Gebäude und Treppenhaus), sondern durch Bewegung zwischen den Orten und den vielen verschiedenen Figuren samt ihren Funktionen hin und her; eine Devise des schnellen Erzählens, dass durch die gewählten bekannten und so dem Zuschauer weithin geläufigen Darsteller ebenso gefördert wird wie durch Hinweise im Text auf die jeweilige Lokalität, und vor allem auch durch vielmals eingeschnittene Nachrichtensendungen und andere News-Special unterschiedlicher Art, die den Fortgang über die Ländergrenzen hin aktualisieren. Überhaupt ist die Geschichte länderübergreifend, wird durch den häufigen Zusatz von Malaysia als zweiten und auch (gelinde) exotischen Drehort eine vermehrte Größenordnung erzeugt, die den vielen personellen Einzelszenen und oft kleineren, auf zwei bis drei Personen reduzierten Interaktionen gegenübersteht. Das Gemisch aus Investigation, Konspiration, Paranoia und Bestätigung, aus Wissenschaft und Kommerz, aus Polizei, Presse und Politik, und Sensations- sowie Enthüllungsjournalismus, und offizielle Justiz und Selbstjustiz in der Geschichte selber wird durch die Art der Behandlung zusätzlich auf Trab gehalten, wird zwar hier und da mit etwas reeller Faktenlage und der so oder ähnlich auch bekannten, das bereits passierten Ausgangssituation gespielt, das ganze Thema aber tatsächlich mehr vom unterhaltenden Standpunkt aus angegangen und wirkt bisweilen auch etwas banal bis bestenfalls trivial. Mit der heißen Feder geschrieben und mit der groben Axt für die +90 Minuten Unterhaltung inszeniert.
In kräftigen Farben mit auch diversen Panoramaaufnahmen und Luftbildern und so exklusiver und offensiver als üblich für die breite Masse fotografiert, gestaltet man sich von vornherein als gutsituierter B-Thriller, quasi aus der zweiten Reihe heraus schießend, aber dort immerhin von vorneweg und sich dessen auch bewusst; wobei man von der Wahl der gesamten Erscheinung her etwas an die Finanz- und Korruptionstrilogie um
Z Storm,
S Storm und
L Storm erinnert, und man diese auch zum Vergleich nehmen kann, um zu wissen, ob einem die Verschwörungs- und Klüngelkolportage im pharmazeutischen Milieu hier anspricht und gefällt.
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