The South Shaolin Master Part II (US DVD) Zwar bietet der Film keine Once Upon A Time In China Qualitäten, kommt aber besser weg als ähnliche Low Budget Filme aus Taiwan (Legend Of The Drunken Tiger, Martial Art Master Wong Fei Hung) und überzeugt immerhin durch tolle Actionszenen (Kampfszenen) choreographiert von Fung Hak-On! 6.5/10
Bruce Lee ist tot, daher kommt es ganz gelegen, dass mit Bruce Li jemand auftaucht, der ihm ähnlich sieht und aus diesem Grund wird er sofort von einer Agentur angeworben. Zur überzeugenderen Außendarstellung wird ihm dann auch gleich ein Kampfsporttrainer (Ku Feng) zugeteilt. Das ist aber auch gut so, denn es gibt da eine konkurrierende Agentur, welche seit Li den Bach runter geht und in dessen Ableben den einzigen Weg sieht, um die Talfahrt zu stoppen. Daher gibt es dann auch ständig irgendwelche Scharmützel und das rund um den Erdball.
Hinsichtlich des Gesamtwerks von Bruce Li ist der Streifen zwar etwas überdurchschnittlich, aber es gibt von ihm schon noch Besseres. Dieser Konflikt zwischen den Agenturen ist ziemlich diffus und oberflächlich. Im Grunde dann halt auch nur Mittel zum Prügeln. Die Kämpfe sind dann zwar überwiegend gut geworden, aber das Ende -als Li im Ring gegen so einen amerikanischen Karatemeister antreten soll- fand ich dann eher schwach. Der Gegner war da einfach limitiert und sollte angesichts seiner Masse wohl mehr durch reine Präsenz überzeugen, was aber nicht hinhaute. 6/10
A Touch Of Zen (CH Kino) Hab seit Jahren die DVD aus Taiwan, aber bisher (wegen der Länge) noch nie geschaut. Den Film im Arthouse Kino mit neuem Master aus Taiwan (welches 2014 von den Taiwanesen selbst restauriert wurde) schauen zu gehen auf der grossen Leinwand war daher was Pflicht - und es nicht bereut! Wunderschöner Film, sowohl optisch als auch inhaltlich mit starker Action, viel Tiefgang und spannendem Finale! Werde ich wohl ne Blu Ray kaufen, da die DVD aus Taiwan keine besonders gute Bildqulalität haben soll was gerade bei diesem Film schade ist...8.5/10
Fires on the Plain {2014, Shin'ya Tsukamoto} Ein Film wie ein fiebriger Alptraum. Der japanische Soldat Tamura irrt im zweiten Weltkrieg auf sich allein gestellt durch den philippinischen Dschungel; krank, hungrig, ohne richtiges Ziel. Tod und Verderben sind sein ständiger Begleiter, es geht nur ums Überleben. Etwas anstrengend ist Tsukamotos neuester Film zu Beginn schon. Die erste Filmhälfte schickt Tamura erstmal desorientiert durch den Dschungel. Dann aber häufen sich die intensiven Szenen und bieten einige beeindruckende, düstere und morbide Augenblicke; Krankheit, Blut, Verwesung, Verzweiflung. Die Kameraarbeit ist gut, mitunter zwar sehr wacklig, gibt der Flucht durch den Dschungel aber eine gewisse Dynamik. Auf Tsukamoto ist Verlass. 8/10
Handelt von einer Japanerin (Luk Siu Fan), welche in den Wirren des Kriegsendes einen chinesischen Soldaten (Waise Lee) kennen lernt, heiratet und 2 Kinder bekommt. Leider ist die Frau aber sprachlich und kulturell völlig isoliert, da auch die Familie des ständig abwesenden Mannes sie im Grunde nur ignoriert. Besonders schlimm wird es, als das erste Kind lieber bei den Großeltern bleiben möchte, als mit der Mutter nach HK zu gehen. Die Situation scheint sich dann zu verschärfen, nachdem die älteste Tochter (Maggie Cheung ) nach England zum Studium gegangen war. Diese Entwicklungen sieht man aber erst in Rückblenden. Der Film startet mit der Rückkehr der Tochter nach HK, nachdem die jüngere Tochter heiraten und nach Kanada auswandern möchte. Da ihr Mann bereits tot ist, entschließt sich Luk Siu Fan zurück nach Japan zu gehen. Ursprünglich alleine, aber Maggie begleitet sie dann doch. Dort wandelt sich die Situation dann, denn plötzlich hat die Tochter Probleme aufgrund von sprachlichen und kulturellen Differenzen und beginnt daher, die Mutter besser verstehen zu können. Diese muss aber derweil selbst erkennen, dass die Rückkehr nicht unbedingt ihre Erwartungen erfüllen kann und die Konfrontation mit der Vergangenheit sogar eher schmerzhaft ist.
Soll eine Art Autobiografie von Ann Hui sein und für sie subjektiv wohl auch bedeutend, aber so richtig umgehauen hat es mich als neutraler Zuseher nun nicht. Ist im Grunde eine einfache soziologische Abhandlung unter dem Titel 'Das Individuum in fremder Umgebung'. Zuerst die Mutter, dann die Tochter und in beiden Fällen mit ähnlichem Ergebnis. Daher dann auch die Annäherung. Überraschend? Nicht wirklich. Deshalb ist die Entwicklung des Films auch recht vorhersehbar. Man kann es mal sehen, gibt sicher schlechtere Dramen als das hier, aber hatte mir angesichts vorheriger Reviews mehr versprochen. 6/10