(...)Regisseur Kok, der dieses beabsichtigte Entertainmentbömbli mit zwei seiner langjährigen Mitstreiter auch geschrieben hat, setzt dabei von Beginn an zumindest auf Tempo, auf bunte Ablenkung, wo immer etwas passiert und viel in Bewegung ist; und wenn auch nur verbal ohne Pausen und ohne Punkt und Komma geredet und dort der gewollte Wortwitz platziert ist. Eine Hauruck-Methode, die den Zuschauer erstmal überrennt und wo der Trubel in der 'Wirklichkeit' groß ist und das Chaos auf dem Filmset im wahrsten Sinne des Wortes explodiert. Der Unterschied zwischen dem, was man hier zu sehen bekommt und dem, was gestellt und nur vorgetäuscht ist, ist dabei scheinbar gar kein so großer, wird vermutlich das Geschehen vor der Kamera im Film ganz ähnlich gehalten wie das, was der Film selber uns bereithält; eher viel Pappkameraderie, viel Kostüm, viel Anspielung auch, die eher direkter als durch die Hintertür und eher mitten auf die Zwölf anstatt vielleicht süffisant ist.
Dabei ist wieder mal Jackie Chan das deutliche Ziel der Komik, und was, obwohl die spezielle Figur hier vom Namen her an Yuen Biao erinnert, dieser allerdings
nicht regelmäßig in Sangestiraden ausbricht und auch
nicht als Frauenhallodri und als der letzte wahre Stuntman auf Gottes Erdes bekannt ist. Eine Tarnung von Kok also, um eine gewisse Unsicherheit zu erzeugen und nicht ganz zu deutlich das dennoch Absehbare zu enthäuten. Ironischerweise ist das einzige Werk, was bisher international von Ihm bekannt ist und den Sprung über die Landesgrenzen hinaus in die große weite Welt geschafft hat, und auch das einzige Werk, was mit den Mitteln der Aktion zumindest ergiebiger spielt ein Film mit Chan selber, nämlich dessen
Gorgeous, der auch schon ewig lange her ist und wie aus einer gänzlich anderen Zeit, einer ad acta gelegten Ära nämlich wirkt.
Zu dem hier anfangs verhohnepipelten, später dann mehr auch als Mensch und 'ernsthaft' gezeigten Schauspieler fällt Kok in seinem Film auch nicht allzu viel ein, die Klischees halt, die man von Chan auch annimmt und die Simplizität, die ihn scheinbar umgibt; eine Reduktion auf das Körperliche, welche hier auch ab und an in kleineren Actionszenen beansprucht wird und der Handlung zumindest zwei, drei ordentliche Kampfeinlagen beigibt. Das Spiel mit diversen Ebenen der Realität ist dafür zuweilen umso besser gelungen, wird selbst aus einer Hommage im Jahre 16 nach
Infernal Affairs noch eine ordentliche Pointe gezaubert und ist die dem ganzen Schabernack zugrundeliegende Undercovergeschichte in seiner konsequent durchgezogenen Absurdität die schlechteste Idee auch nicht. So kurz vor Ende weiß man als Zuschauer teilweise selber nicht, was 'Wahrheit' ist und was nicht, und wird im Film selber auch ein No good shot aus dem (üblicherweise dafür vorgesehenen) Abspann impliziert, das Fiktive demnach mit dem Vorgetäuschten und dem Wahrhaftigen gemischt.
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