(...)Attestieren kann man dabei, dass Filmemacher Lam nunmehr mehr Übung in Sachen Aufbau all der verschiedenen Parteien und Personen im Gewusel unterschiedlicher Bürokratien und Korruptionsgefilden und der Gegenüberstellung von Gesetzeshüter und Krimineller als bei den beiden vorangegangenen Teilen hat; ist das Geschehen zwar immer noch recht steif und wie fest gewachsen bei all den Anzugs- und Entscheidungsträgern in ihren Büros inszeniert, wird durch einen forschen Schnitt und vielerlei Bewegung zwischen den Organisationen und ihren Orten und Motiven allerdings von Beginn an auf Tempo und etwas Brisanz auch gespielt. Altgediente werden aussortiert oder auseinander gerissen und neue Gruppierungen mit anderen Methoden und so auch mit anderen Antworten darauf gebildet. War zuvor ein nebulöser Börsengang und anschließend ein Engagieren und Manipulieren im Wettspiel das Thema wird nun die Geldwäsche im großen Stil und mit rabiaten Mitteln auch angegangen, wobei die ersten Actionszenen wie eine Autohatz auf nächtlichen Straßen, eine parallele Verfolgungsjagd zu Fuß durch die Treppenhäuser und auch über die Häuserdächer hinweg, eine Autobombe und ein körperliches Zusammentreffen zwischen Polizistin und Attentäter am Strand nicht lange auf sich warten lassen und so durchaus Druck in das Geschehen bringen. Auch zwischenzeitlich wird immer wieder Dynamik in das ansonsten natürlich etwas hüftsteife Prozedere gebracht, die Choreographie wie bspw. beim Dreifach-Showdown (eine Klopperei im Bad, eine Schießerei per Maschinenpistolen vor dem Gebäude mit der heranrückenden Polizei, die dann auch ihre Großkaliber zücken, und ein Kesseltreiben auf Hoher See) ist auch bestenfalls durchschnittlich, aber eben auch übersichtlich eingefangen und gegenüber der Vorgänger geradezu ein Exzess.(...)
Zudem ist hier tatsächlich die Geschichte vergleichsweise interessant und auch mit mehreren dies verkörpernden neuen Figuren belegt; durch die Korruptionsaffäre bzw. die Anschuldigungen bei Luk wird nicht nur dessen Ermittlung erschwert, sondern auch eine Umkehrlage gebildet, die den hoch integren (und auch so hüftsteif und geschniegelt und gestriegelt aussehenden) Mann von jetzt auf gleich in den Verdachtsmoment und auf der anderen Seite des Gesetzes sieht. Ein Interessenkonflikt, der zusätzlich durch das Kompetenzgerangel der verschiedenen Bürokratien angereichert wird und bald alle Personalien auf der Seite der Obrigkeit auf der Kippe stehen und einander durch die Straßen jagen und aufeinander losgehen, während die eigentlichen Kriminellen zwischenzeitlich komplett außer Sicht sind.
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