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asianfilmweb • Filme • Belladonna Of Sadness (JP 1973) • Die Tragödie der Belladonna
FILMEJP • BELLADONNA OF SADNESS
BELLADONNA OF SADNESS •

     aka DIE TRAGöDIE DER BELLADONNA
     JAPAN 1973

CAST & CREW
REGIE Eiichi Yamamoto
SCRIPT/BUCHYoshiyuki Fukuda, Jules Michelet, Eiichi Yamamoto
MUSIKMasahiko Satô

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD INTRO-Edition Asien #22: Belladonna

DeutschlandRapid Eye Movies • FSK 16 •
 Booklet
WEITERE VÖ
AKTUELLSTE VÖ
 DVDDie Tragödie der BelladonnaRezension des Titels vorhandenDeutschlandRapid Eye Movies 

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
90 Minuten

FILMINHALT
Als das einfache Bauernmädchen Jeanne und ihr Verlobter Jean den lokalen Fürsten vor der Hochzeit um dessen Erlaubnis bitten, fordert der Despot sein Recht ein, die Hochzeitsnacht mit der Braut zu verbringen. Verzweifelt kehrt sie nach der Vergewaltigung zu ihren Bräutigam zurück, der über dem Schock dem Wahnsinn anheim fällt. Um ihrem Geliebten in der Not zu helfen, verkauft sie sich dem Teufel in Gestalt eines Phallus. Zunächst nur mit ihrem Körper verfallen, schließt sie später um Jean erneut zu helfen, einen endgültigen Pakt mit dem Leibhaftigen. Um den Preis ihrer Seele verhilft sie zunächst Jean zu Ansehen und Reichtum, wird jedoch von den Menschen als Hexe verstossen. Getrennt von Jean wird sie nach einer Irrfahrt durch Wälder und die Unterwelt zu Belladonna. Mit okkulten Ritualen aus Sexualmagie und den Kräften aus giftigen Kräutern und Blumen hilft sie den Menschen, ihre Probleme zu lösen. Das einst geschändete Bauernmädchen wird zu einer wachsenden Bedrohung für den grausamen Fürsten, der sich vor der Macht des Volkes fürchtet, das Jeanne verehrt...

FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
"Die Tragödie der Belladonna" als Film zu bezeichnen, wäre Understatement. Das der ungewöhnliche Animationsfilm von 1973 ein kommerzieller Misserfolg war, wundert mich nicht. Selbst heute dürfte sich die Extravaganz des filmischen Kunstwerks bei weitem nicht jedem erschließen. Für die Trickfilm-Erwartungen des konservativen japanischen Kinopublikums der frühen 70er Jahre dürfte er daher sowohl in Stil als auch Aussage seiner Zeit umso mehr voraus gewesen sein. Als letzter Teil der sogenannten "Animerama-Trilogie" des bekannten japanischen Trickfilmstudios Mushi Productions (Astro Boy, Dororo) führte die künstlerische Neuausrichtung nach den ebenso wegweisenden, aber finanziell ebenfalls gescheiterten Filmen "1001 Nacht" und "Kleopatra" schließlich zum Bankrott der Firma. Thematische Inspiration für den Autor Yamamoto war neben der losen Anlehnung an die Geschichte von Jeanne d'Arc der Roman "La Sorcière" Jules Michelets. Der französische Roman von 1862 thematisiert in aufklärerischer Abgrenzung zum Feudalismus den neoheidnischen Hexenkult, der Film schlägt dann gegen Ende dann auch ein paar feministische Töne an. Wie auch immer, die Geschichte ist zwar beklemmend und erinnert auch ein bißchen an düstere Märchen à la Hans Christian Andersen, aber "Die Tragödie der Belladonna" begeistert vor allem formal. Dass der eher wie ein vertontes Bilderbuch für Erwachsene als eine Animefilm im heutigen Sinne, daher kommt, hatte ich schon erwähnt. Dieser Eindruck kommt neben den munter wechselnden Zeichenstilen auch dadurch zustande, dass eine Erzählerin aus dem Off den Fortgang der Geschichte von Jeanne in Zwischensequenzen weiter erzählt, dabei fährt die Kamera von links nach rechts jeweils über ein einzelnes, großes Bild. Der avantgardistische Stilmix ist deutlich geprägt vom Stil der 70er Jahre, aber auch Einflüsse moderner Künstler sind deutlich zu erkennen, z.b. Gustav Klimt. Die Optik ist das reinste Stilreigen, in dem Pop-Art mit der Kunstrichtung von Hieronymus Bosch verschmelzen und die Ästhetik von Tarot-Illustrationen mit Jugendstillinien Vermählung feiern. Das Spiel aus Farben und Formen ist verschwenderisch, ja orgiastisch und deckt sich so mit der expliziten Darstellung zügellos brachialer Geschlechtsakte. Begleitet wird alles von psychedelischen (Rock)musikklängen aus den 70er Jahren. "Die Tragödie der Belladonna" ist wie ein Trip auf LSD, aber äußerst beeindruckend für jeden, der der Darstellung gerne einmal den Vorrang vor dem Inhalt gibt.



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