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asianfilmweb • Filme • Divergence (HK 2005) • Hongkong Crime Scene
FILMEHK • DIVERGENCE
DIVERGENCE •

     aka HONGKONG CRIME SCENE
     HONG KONG 2005

CAST & CREW
REGIE Benny Chan
DARSTELLERAaron Kwok, Ekin Cheng, Daniel Wu, Angelica Lee, Gallen Lo, Ning Jing, Lam Suet, Eric Tsang, Yu Rong-Guang, Sam Lee

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD Hongkong Crime Scene

DeutschlandKoch Media
 2,35:1 anamorph · deutsch dts/DD5.1, kantonesisch DD5.1 ·...

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
101 Minuten

FILMINHALT
Inspektor Suen Siu-yan (Aaron Kwok) begleitet den Kronzeugen, der in einem Prozess gegen den berüchtigten Hongkonger Magnaten Yiu Ting-chung (Gallen Lo) aussagen soll, auf dessen Überführung von Canada nach Hongkong. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Polizeihauptquartier kommt es schließlich zu einem verheerenden Unfall nachdem der Zeuge vom Auftragskiller Coke (Daniel Wu) mit einem Scharfschützengewehr ausgeschaltet wird. Großunternehmer Yiu nimmt dies angenehm zur Kenntnis, nicht zu letzt ist so die Verhandlung vom Tisch. Suen weiß, dass Yiu seine Finger mit im Spiel hatte, kann aber nichts beweisen, läuft also ins leere, als er diesen und seines souveränen Anwalt To Hou-sung (Ekin Cheng) in der Öffentlichkeit persönlich attackiert. Doch schon bald soll sich gerade Anwalt To im Namen seines reichen Klienten mit einem nicht weniger brisanten Thema an die Polizei wenden: Yius Sohn, ein aufstrebender Cantopop-Teeniestar wurde entführt. Zuletzt gesehen wurde er auf Papas Privatjacht. Suen leitet die Ermittlungen und entwickelt bald ein besonderes Interesse für Anwalt Tos Privatleben, nachdem er dessen Frau Amy (Angelica Lee) zu Gesicht bekommt. Bei ihr scheint es sich tatsächlich um seine vor 10 Jahren verschollene Freundin zu handeln, die ihm seit ihrem Verschwinden nicht aus dem Kopf geht - der Hauptgrund für Suens nicht enden wollende Melancholie. Und dann wäre da noch immer der Killer den man noch nicht gefunden hat, obwohl er seine Kreise gefährlich nahe um Suen zieht...

FILMREZENSION VON RICHARD REICHER
Mit Divergence tischt uns Benny Chan einen für ihn reichlich untypischen Film auf, der sich ambitioniert in Richtung Drama bewegt, im Endeffekt aber tiefgründiger scheint, als er tatsächlich ist. Aber beginnen wir von vorne. Neben dem düsteren, urbanen Farbschema, das wir bereits von New Police Story kennen, positioniert Chan erneut eine bis auf die Knochen deprimierte und weinerliche Hauptfigur in der Mitte seiner Geschichte. Diese verkörpert Aaron Kwok, der sich mehr und mehr zum Charakterdarsteller mausert, und hier einen guten Job abliefert, ohne sich in der von Chan gerne hoffnungslos überzeichneten Loser-Cop-Rolle lächerlich zu machen. Insgesamt überrascht der Film durch interessantes Casting. Auffällig etwa Ekin Cheng, um den es in den letzten Jahren sehr leise wurde, der hier, völlig entgegen seinem Typ, einen stoischen, bücherschlauen Juristen mimt. Ein Kritikerkollege meinte einst sein Schauspiel beschränke sich darauf, dass er zur Abwechslung eine Brille trägt. Ganz so schlimm ist es nun nicht, jedoch bleibt Cheng, wohl auch so gewollt, erstaunlich kühl und farblos. Einem anderen häufig aufgeworfenen Kritikpunkt, muss jedoch schon eher Recht gegeben werden: Divergence ist ein sinnloser Film. Bedingt, versteht sich. Klar, er hat seine seelisch tief verwundeten Charaktere, deren Schicksale sich unaufhaltsam auf einen unausweichlichen Konfrontationspunkt hinbewegen. Doch gerade das große Finale, von dem wir uns (vielleicht andere) Antworten erwarten, wirft alles zuvor Gezeigte mehr oder weniger über den Haufen. Nicht, dass dies schlecht wäre, doch Aaron Kwoks Weg endet im weiteren Sinne, dort wo er begonnen hat. Wo wir wieder bei der Frage nach Sinnhaftigkeit angelangt wären. Ich bin der letzte, der ein überraschendes, unkonventionelles Ende für Filme ablehnt. Hier wirkt es nur einfach zu gezwungen, einfach weil alle Fragen auf einmal beantwortet werden sollen. Doch scheinbar fühlen sich heute viele Filmemacher schon dazu verpflichtet, am Ende ihres Films eine Überraschung aus dem Ärmel zu zaubern. Wie im Falle von Benny Chans Divergence steht dieses dann aber oft im Kontrast zum restlichen Film, bietet keine wirklich interessanten Aufschlüsse und entlarvt sein Werk als einfachere Unterhaltung als zunächst vermutet. So wird beispielsweise Daniel Wus melancholische Killerfigur plötzlich zur Nebenrolle degradiert, die eigentlich keine Rolle spielt, zunächst aber noch federführend war in den Actionsequenzen und womöglich so manche Sympathie des Zusehers auf seiner Seite hatte. Interessant ist und bleibt jedoch, dass trotz all der schwerwiegenden Kritikpunkte, wie den offensichtlichen Schwächen im Drehbuch, Divergence immer noch genug Anreiz hat, gesehen zu werden. Da wären einerseits das herrlich urbane Setting, atmosphärische Momente, ausgelassene Schauspielleistungen von Kwok und Wu, eine Verfolgungsjagd durch Hongkongs Straßen, die in einer Markthalle endet und das Herz eines jeden HK-Filmfans höher schlagen lässt, sowie viele nette visuelle Tricks und Kamerafahrten. Rein handwerklich ist er ja sehr gut und dass Chan weiß, wie man Actionszenen präsentiert, muss er auch nicht mehr beweisen. Divergence bietet gute, wenn nicht oft sogar sehr gute Unterhaltung, bewegt sich einige Zeit auf einem hohen Niveau, kann dieses gegen Ende, wenn langatmige Momente, begleitet von der immer selben Melodie Überhand nehmen, aber nicht aufrecht halten. Trotz seiner dramatischen Ausrichtung, den nur spärlich gesäten Actionsequenzen und dem Wunsch nach Komplexität, bleibt Divergence ein Unterhaltungsfilm. Ein Unterhaltungsfilm der den Anschein von Tiefgründigkeit bloß erweckt, oberflächlicher bleibt, als man gerne glauben würde, aber eben unterhält, weshalb er sich sicher eine Empfehlung verdient. Bedingt.



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