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asianfilmweb • Filme • End Of Animal (KR 2010)
FILMEKR • END OF ANIMAL
END OF ANIMAL •

     KOREA 2010

CAST & CREW
REGIE Jo Sung-Hee
DARSTELLERLee Min-Ji, Kim Yeong-Ho, Park Hae-Il, Park Sae-Jong, Yoo Seung-Mok
PRODUZENTE.K. Heo
SCRIPT/BUCHJo Sung-Hee

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD End Of Animal

DeutschlandRapid Eye Movies • FSK 16 •
 1,85:1 anamorph
 koreanisch DD 5.1
 deutsch
 Kinotrailer

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
114 Minuten

FILMINHALT
Die schwangere Studentin Sun-Young (Lee Min-Ji) ist mit dem Taxi von der Großstadt auf dem Weg aufs Land, um ihre Mutter zu besuchen. Der mitgenommene, junge Anhalter mit roter Baseballkappe erscheint zunächst als ein unverschämter Schmarotzer, dem es nur auf den eigenen Vorteil ankommt. Als er jedoch völlig beiläufig beginnt, intimste Geheimnisse sowohl aus dem Leben von Sun-Young als auch dem des Taxifahrers daher zu plaudern, wird die Sache unheimlich. Dann beginnt er einen Countdown herunter zu zählen, in stoischer Gewissheit was folgen wird, jedoch ohne das Geheimnis zu lüften. Nachdem erscheinen eines gleißenden, weißen Lichts nach Ablauf des Countdowns wacht Sun-young nirgendwo in der Einöde auf, weder das Taxi noch ihr Handy funktionieren und ihre beiden Begleiter sind verschwunden. Zu Fuß macht sie sich auf die Suche nach Antworten....

FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
Als Will Smith 2007 im apokalyptischen Sci-Fi-Horror-Crossover "I Am Legend" als letzter Mensch auf Erden durch die ausgestorbenen Häuserschluchten von New York lief, waren die Bilder und die unheimliche Stille inmitten der zerstörten Zivilisation gleichsam quälend und beeindruckend. "End Of Animal" verschließt sich den Konventionen und Bildern des Mainstream-Kinos und bietet so einen himmelweit entfernten anderen Ansatz eines apokalyptischen Science-Fiction-Films, als das er teilweise beworben wird. Bei genauer Betrachtung erfüllt das Langfilm-Debüt der koreanischen Regisseurin Jo keinerlei (klassische) Merkmale eines Science-Fiction-Films, ist daher auch keiner. Es ist tatsächlich sehr schwer, "End of Animal" einem Genre zuzuordnen, das sperrige und minimalistische Arthouse-Werk bricht mit so vielen Standards, daß man sich anders annähern muß. Ich habe mir nach einigem Nachdenken die Frage gestellt, welche Stärken der Film objektiv gesehen hat, denn klassischen Unterhaltungswert hat er nicht. Ausgehend von der beschriebenen Eröffnungssequenz entwickelt sich "End of Animal" als Roadmovie von geringem Tempo. Auf der Odyssee begegnet die Protagonistin immer wieder anderen Personen, die episodenartig auftauchen und wieder verschwinden. Die Motive der handelnden Personen werden nicht beleuchtet oder gar aufgedeckt, doch darum geht es offensichtlich auch nicht, im Gegenteil: Die Regisseurin nutzt genau diese Tatsache, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Es geht um die Handlungen der handelnden Personen und den niedrigen Beweggründen dahinter. Auch andere Stilmittel, die den gleichen Zweck verfolgen, werden geschickt eingestreut: bedrohliche Töne und Geräusche und die nur angedeuteten Geschehnisse sorgen mit dem geringsten Einsatz von Mitteln durchaus für ein subtiles Gruseln. Dies ist jedoch nur der Rahmen, der den Ausgangspunkt für die Handlungen der Protagonisten darstellt und auf die der Film fokussiert. Es sind die niederen Instinkte - Egoismus, Lust, Hunger, Gefühlskälte - die der Film bedrückend in den einzelnen Episoden darstellt. Der namenlose Träger der Baseballkappe wird als Verkörperung von Gott dargestellt - dessen letztlichen Motive allerdings ebenfalls im Dunkeln bleiben. Selbst in der Gegenwart von Gott schafft es der Mensch nicht, Menschlichkeit zu leben, im Gegenteil. Im Angesicht des Endes zeigen sich die niederen Instinkte des Säugetiers "Mensch" und die Unfähigkeit, seine Intelligenz und Fähigkeit zu Anteilnahme und Menschlichkeit zum eigenen Leben zu nutzen wird gar im Filmtitel konterkariert: "End of Animal". Eine andere Filmkritik bezeichnet "End of Animal" als eine "nihilistische Sozialdystopie", eine formale Kategorisierung, die ich sehr treffend finde. Wenn man sich diese Definition auf der Zunge zergehen lässt, wird auch sehr deutlich, dass die Regisseurin eine aufklärerische Motivation hatte und nicht den Wunsch, ihr Publikum zu unterhalten. Wenn man sich auf den formal ungewöhnlichen Ansatz einlässt und die mysteriöse Grundstimmung ausklammert, dann ist die Aussage nicht nur nihilistisch, sondern auch sehr banal und weit von dem entfernt, was aufklärerisches Kino für Intentionen haben sollte: Wozu sollte man den Zuschauer zum Nachdenken über die eigene Existenz und seine Schwächen anregen, wenn die Regisseurin am Ende des Films die Antwort gibt? Der Mensch ist ein primitives Tier, selbst im Angesicht des Untergangs unfähig zu rationalen Handlungen und daher dem Ende geweiht. Das mag eine intellektuelle, postmoderne Einsicht sein, für die sich möglicherweise auch starke Argumente finden lassen. Doch abgesehen von der extraordinär-minimalistischen Umsetzung, die durchaus eine gewisse Faszination entfaltet und Anerkennung verdient, scheint mir diese deprimierende Aussage eher für ein philosophisches Pamphlet geeignet als für einen Film. So gesehen ist meine Wertung trotz meiner Bemühungen nach objektiven Kriterien durchaus subjektiv auf die Gesamtaussage des Films gemünzt und trotz der interessanten Ansätze unterdurchschnittlich geworden.



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