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asianfilmweb • Filme • Nobody Knows (JP 2004)
FILMEJP • NOBODY KNOWS
NOBODY KNOWS

     JAPAN 2004

CAST & CREW
REGIE Hirokazu Koreeda
DARSTELLERYûya Yagira, Ayu Kitaura, Hiei Kimura, Momoko Shimizu, Hanae Kan, You, Kazumi Kushida, Yukiko Okamoto, Sei Hiraizumi, Ryo Kase, Takako Tate

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD Nobody Knows

DeutschlandSunfilm2 Discs • FSK 12 •
 1,85:1 anamorph
 deutsch dts/DD 5.1, japanisch DD 5.1
 deutsch
 Behind The Scenes, Interview mit Koreeda,...

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
141 Minuten

FILMINHALT
Die allein erziehende Mutter Keiko zieht mit ihrem zwölfjährigen Sohn Akiro in eine kleine Wohnung in Tokyo. Direkt nach dem Einzug kommen aus den Koffern zwei weitere Kinder zum Vorschein. Akiras Schwester Kyoko wartet unterdessen auf dem Bahnhof darauf, dass ihr Bruder sie abholt. Der Grund für die ganze Prozedur: Keikos Vermieter sollen nicht wissen, dass sie mit vier Kindern, die noch dazu allesamt von verschiedenen Vätern stammen, in dem beengtem Appartement wohnt. Die Kinder werden nicht zur Schule geschickt, schlimmer noch, Akira ist der Einzige, der die Wohnung verlassen darf. Seine Geschwister haben sich an ein Dasein auf engstem Lebensraum gewöhnt. Die Mutter, die sich selbst noch wie ein Kind verhält, verschwindet oft tagelang. Irgendwann werden aus den Tagen Wochen, als sie schliesslich einen neuen Mann kennen lernt, überlässt sie ihre Kinder allein ihrem Schicksal. Zwar überweist sie den Geschwistern zu Beginn noch Geld, doch Akira ist mit seiner neuen Rolle überfordert. Nach und nach setzt ein Verwahrlosungsprozess mit schrecklichem Ausgang ein...

FILMREZENSION VON ALEXANDER KOSCHNY
Nobody Knows basiert auf einer wahren Begebenheit die 1988 für Aufsehen in Japan sorgte. Regisseur Hirokazu Koreeda bedient sich der Grundelemente dieser Geschichte und entwickelt daraus einen eigenständigen Plot. Koreeda drehte den Film in chronologischer Reihenfolge, dabei filmte er die Kids über ein Jahr lang um ihren Alterungs- und auch Verwahrlosungsprozess realistisch darzustellen. Dabei liess er die jungen Akteure relativ frei agieren, das Hauptaugenmerk lag hier auf einer natürlichen Darstellungsweise. Der 14-jährige Yûya Yagira in der Rolle des Akira erntete hierfür verdient den Darstellerpreis in Cannes. Nobody Knows wirkt nahezu wie eine Dokumentation. Der Regisseur packt seinen Film vorwiegend in helle Farben und gestaltet ihn somit auch optisch ansprechend. Es wird nicht viel geredet in Nobody Knows, Koeeda betrachtet seine Figuren distanziert und in aller Ruhe. Er zeigt Akira beim Baseballtraining oder beim Videospielen mit Freunden, die es anfänglich noch cool finden, dass sie in seiner Wohnung tun und lassen können was sie wollen. Wenn sich diese Freunde irgendwann abwenden, wenn Akira sehnsüchtig vor der Schule steht und die von ihren Mitschülerinnen gehänselte Saki die einzige ist, die noch zu ihm hält, dann wird die Einsamkeit und Verzweiflung dieses Jungen auch ohne grosse Erklärungen deutlich spürbar. Auch seinen Geschwistern ergeht es nicht anders, aber was auch passiert, sie kämpfen um den Zusammenhalt ihrer kleinen Familie und bäumen sich verzweifelt gegen das Unvermeidliche auf. Noch schockierender ist das Verhalten der Erwachsenen. Die Nachbarn verschliessen ihre Augen, Akiras Vater gibt ihm etwas Geld, die Supermarktangestellten versorgen ihn mit Essen, aber niemand unternimmt etwas. Zuallerletzt die Mutter, die ihre Kinder und ihr altes Leben einfach so hinter sich lässt. Wäre das ein Hollywood Film, wäre er mit viel Geschrei, Geheule und dramatischer Musik inszeniert worden, doch Koreeda inszeniert seinen Film typisch japanisch. Er beobachtet von Aussen, er wertet nicht, er kümmert sich einzig und allein um eine realitätsnahe Darstellung und genau dadurch trifft er den Zuschauer am allermeisten. Nobody Knows ist sicher kein leichter Film, besonders die Geschehnisse gegen Ende des Films sind schwer verdaulich. Jedoch, letztenendes mag der Film vielen zu langatmig sein, zu unspektakulär, und im Hinblick auf die Laufzeit wirkt der Plot zugegebenermaßen auch etwas zu dünn, was dann auch der grösste Kritikpunkt an Nobody Knows sein dürfte. Hinzu kommt das offene, zu plötzliche und etwas unbefriedigende Ende. Doch wer sich auf diese Art des Erzählens einlässt, wird einen Film erleben der schockiert und der berührt. Nobody Knows erfordert Geduld, Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe. Doch wenn es ein Film verdient hat geduldig und aufmerksam beobachtet zu werden, dann ist es mit Sicherheit dieser.



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