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asianfilmweb • Filme • The Sky Crawlers (JP 2008)
FILMEJP • THE SKY CRAWLERS
THE SKY CRAWLERS •

     JAPAN 2008

CAST & CREW
REGIE Mamoru Oshii
PRODUZENTTomohiko Ishii
SCRIPT/BUCHHiroshi Mori, Chihiro Itou
MUSIKKenji Kawai

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
BLURAY The Sky Crawlers - Limited DigiPak Edition

DeutschlandWVG • FSK 12 •
 1,78:1 anamorph (HD 1080p)
 deutsch dts-HD 6.1, japanisch dts-HD 6.1
 deutsch
 Umfangreiches Booklet; Bonusmaterial
WEITERE VÖ
AKTUELLSTE VÖ
 BLURAYThe Sky CrawlersDeutschlandUniversum 
 DVDThe Sky CrawlersDeutschlandUniversum 
 DVDThe Sky CrawlersHongkongPanorama 
 BLURAYThe Sky CrawlersHongkongPanorama 

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
122 Minuten

FILMINHALT
Wir befinden uns in einer alternativen Zukunft. Die Ereignisse im 20. Jahrhundert sind etwas anders verlaufen als bekannt und so befindet sich die Welt in Frieden. Die großen Nationen haben ihre Konflikte offiziell zwar beigelegt, der Frieden ist aber trügerisch. So sind es zwei Großkonzerne, die das Geschäftspotenzial und gleichzeitig den "Unterhaltungswert" des Krieges für sich entdeckt haben und in Form von "sportlichen" Wettkämpfen junge Piloten gegeneinander in tödliche Luftschlachten verwickeln. In dieses Szenario tritt die Hauptfigur Yûichi Kannami, ein junger Pilot, der seinen Dienst bei der Luftwaffenbasis Rostock beginnt. Yûichi ist ein sogenannter "Kildren", ein genetisch erschaffener Humanoid mit jugendlichen Zügen, alterungslos. Der Film spannt ein Mysterium um den Konflikt der Großfirmen und ihrer angestellten Piloten und besonders um den einzigen erwachsenen Piloten, den sogenannten "Teacher". Was sind die Beweggründe für einen Krieg, der nur zur Massenunterhaltung betrieben zu werden schein?

FILMREZENSION VON JAN-CHRISTOPH MüLLER
Da ist er nun, der neue Film von Mamoru Oshii. Basierend auf dem fünfbändigen Romanzyklus von Hiroshi Mori (leider noch nicht in Übersetzung erhältlich) liefern Oshii und sein Animationsteam mit der Adaption des Buches ein interessantes Designexperiment ab, bestehend aus einem Mix aus herkömmlicher 2-D Animation und gerade für die Luftkampfsequenzen aufwendig produzierten 3-D Sequenzen, für die ebenso wie in Oshiis Film "Innocence" (2004) das Studio Polygon Pictures verantwortlich zeichnet.

Im Vergleich zu "Innocence" bekommt man nun deutlich mehr CGI zu sehen, was in letzter Zeit ein deutlicher Trend in der japanischen Animationsindustrie zu sein scheint (siehe auch die beiden "Appleseed" Verfilmungen von 2004 und 2007). Das Verhältnis 2-D zu 3-D hält sich, den Gesamtverlauf des Films betrachtet, ungefähr die Waage und auch das Zusammenspiel beider Animationsstile funktioniert überraschend gut, auch wenn ich sagen muss, dass dieses gerade zu Beginn des Films doch etwas befremdlich auf mich wirkte. In punkto Charakterdesign lassen sich deutliche Parallelen zu Oshiis früheren Werken feststellen, besonders zu "Ghost in the Shell" (1995).

In "The Sky Crawlers" stellt sich die Charakterzeichnung jedoch um einiges reduzierter und detailärmer dar, was im Großen und Ganzen aber zum Stil des Films passt und nicht störend wirkt. Wie von Oshii gewohnt, werden Kenner seiner früheren Werke auch in "The Sky Crawlers" mit Parallelen und Zitaten aus seinen vergangenen Arbeiten konfrontiert, sei es der obligatorische Basset Hound, der immer wieder auftaucht und die melancholische Atmosphäre etwas auflockert oder die (bewusste?) Reminiszenz an seinen auf Polnisch gedrehten Film "Avalon" (2001), wenn er die Protagonisten in "The Sky Crawlers" im Verlauf des Films eine polnische Stadt besuchen lässt.

Die Zitate beschränken sich aber nicht nur auf sein eigenes Werk, so ist Oshii, wie bereits früher demonstiert, für seine Liebe zur Philosophie und grundsätzlichen Fragen des menschlichen Daseins bekannt. Dies zeigt sich auch hier, wenn bereits zu Beginn des Films vom Existenzialisten Camus die Rede ist, welcher den Tod als krönenden Abschluss eines absurden Lebens bezeichnete.

Womit wir auch schon beim Grundthema des Filmes wären. Vorneweg gesagt ist "The Sky Crawlers" meiner Meinung nach kein Film, den man einfach "konsumieren" kann ohne sich selbst seine Gedanken zum Gesehenen zu machen. Man sollte nicht den Fehler machen und an diesen ob der versprochenen Luftkampfszenen wie einen bloßen Actionanime heranzugehen, denn das ist der Film ganz und gar nicht. Bei falscher Erwartungshaltung könnte es durchaus sein, dass der Film durch das gemächliche Erzähltempo und die ständigen Wiederholungen etwa des musikalischen Grundthemas (der Soundtrack von Oshiis Stammkomponisten Kenji Kawaii ist nichtsdestotrotz grandios) oder ständig wiederkehrender Animationspanels auf den einen oder anderen Zuschauer ermüdend wirken könnte.

Geschildert wird ein gar nicht so weit hergeholtes Zukunftsszenario, eine Art "Battle Royale" über den Wolken, in dem der Krieg zur Unterhaltung der Bevölkerung mit ständigen Liveberichterstattungen und zu einer Art sportlichen Wettkampf geworden ist, in dem ein menschliches Leben jeglichen Wert verloren hat. Bezeichnend dafür eine Szene, in der ein abgeschossener Pilot von einer älteren Dame betrauert wird, seine Befehlshaberin sich aber vehement gegen diese Form der Trauer stellt mit dem Hinweis, der Gefallene würde so in den Schmutz gezogen. Er habe bloß seine Arbeit verrichtet. Der Krieg ist ein tägliches Geschäft, dem die Protagonisten des Films um den Jugendlichen Yûichi, die sogenannten "Kildren", wie selbstverständlich nachgehen. Die Welt befindet sich offiziell zwar seit längerer Zeit in Frieden, man benötigt den Krieg jedoch um die Menschen ständig an den Wert des Friedens zu erinnern. Sie würden ansonsten vergessen, was Frieden bedeutet. Vor diesem Hintergrund sind es die beiden Großorganisationen Rostock (!) und Lautern (!!), die diesen Wirtschaftszweig für sich entdeckt haben und ihre angestellten Piloten in Luftkämpfe auf Leben und Tod schicken. Als "Kildren" sind die Piloten quasi alterungslos und zum ewigen Kriegführen verdammt. "Sterben" können sie nur im Luftkampf, ihre Körper und Fähigkeiten als Pilot werden jedoch nach Abschuss erhalten und mit einem neuen Gedächtnis versehen.

Dieses Dilemma des mehr oder weniger ewigen Lebens und des Kriegsgeschäftes, aus dem es kein Entkommen gibt, stellt den Grundtenor des Filmes dar und beschwört obligatorische Daseinskrisen und Konflikte zwischen den Charakteren herauf, zu diesen sich am besten jeder Zuschauer selbst eine Meinung bilden sollte. Abschließend kann ich nur sagen, dass ich von dem Film ziemlich überwältigt bin, da man ihn auf so vielen verschiedenen Rezeptionsebenen betrachten und immer wieder an neuen Stellen Interpretationen anbringen kann.

Wie bereits oben beschrieben, sollte man sich aber auf jeden Fall auf den Film einlassen, damit dieser sein Potential wirklich entfalten kann. Die Geschichte spannt sich nur stückweise in kleinen Häppchen weiter und trägt schnell zur Verwirrung bei, wenn man nicht ständig bei der Sache ist. Deswegen gibt's auch eine (fast) uneingeschränkte Empfehlung von mir.



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