Bereite grad einen Vortrag über Martial Arts in Science Fiction vor, dafür bräuchte ich ein paar Insiderinfos über die Verwendung von Martial Arts in Computerspielen, Techniken, Sensoreninput, Realismus, Abstraktion, etc. Da ich kein Spieler bin, nimmt das nur einen kleinen Teil in meinem Research ein, aber ich kanns auch nicht ganz weglassen. Also im Prinzip brauche ich etwas Grundwissen, wie man Kampfsport in Video- und Computerspielen einsetzt. Gut wäre natürlich jemand, der auch im wirklichen Leben einen Kampfsport betreibt. Hat jemand Lust, mit mir irgendwann mal darüber zu chatten, am besten über Skype? Wenn möglich noch vor dem 27. Jan, denn dann fliege ich in den Urlaub und das Abstract für die Konferenz muß vorher noch raus. Wäre wirklich sehr dankbar.
Also Kampfsport selber mache ich nicht. Hab mal ein paar Monate Judo gemacht, aber das is schon Äonen her. In Videospielen finden Martial Arts ja hauptsächlich in Beat'em Ups Verwendung(sowohl im klassischen 1vs1 als auch in den Sidescrollern in denen man sich durch Levels kämpft). Hauptsächlich werden die Stile aber nur kopiert bzw sehr frei interpretiert. Es gibt nicht viele Spiele, die das wirklich realistisch abbilden. Ein absoluter Klassiker im Games-Bereich was das angeht ist "Karateka"(erst für Apple II erschienen, dann für C64, Amiga...und neuerdings auch als Remake für die Xbox).
Grob unterteilt gibt es die "realistischeren" Games wie Dead or Alive, Virtua Fighter oder Tekken, die auf ein bodenständigeres Kampfsystem setzen. Dann gibt es solche mit Waffengebrauch wie Soul Calibur. Und dann gibt es eben solche wie Street Fighter oder Mortal Kombat, die solche Besonderheiten wie Feuerbälle, Gummiarme oder Blitzschläge einsetzen.
Zu erwähnen wäre vielleicht noch die UNterscheidung zwischen einem 3D-Prügler(mit Ausweichmöglichkeiten, evtl zerstörbaren Arenen, Kämpfern aus Polygonen) und den 2D-Spielen(oft handgezeichnete Charaktere, heute eher ein Nischenprodukt, aber für Beat'em Up- Fans oft noch das einzig Wahre).
Hoffe, ich konnte etwas helfen.
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Wow, das ist doch schon mal ein Haufen Info. Danke.
Warum ich nach echter Kampfsporterfahrung gefragt habe, ist deshalb, um herauszufinden, ob dies bei Computerkampfspielen irgendwie von Nutzen ist.
Welche Möglichkeit hat man in diesen Spielen, seine Umgebung wahrzunehmen, oder ist das irrelevant? Welche "Sinne" hat man als Spieler zur Verfügung? Es gibt ja glaube ich auch Spiele, die ein Feedback auf den Joystick etc. geben. Sorry, aber ich hab leider wirklich Null Ahnung von Spielen, außer Monkey Island und Indiana Jones.
Für mich sieht das "Gehampel" (sorry again) an den Controllern alles irgendwie zufällig aus, kann man seine Aktionen irgendwie planen? Spielt man meistens in der ersten oder dritten Person, kann man im Kampf den Point of View wechseln, wie fühlt man sich nach so einem Game, und und und...?
Dies sind so einige der Fragen, die ich hätte. Ich könnte auch ne Liste zusammenstellen (hab ich noch nicht gemacht).
Feedback an den Spieler gibt es insofern, dass es an den Pads eine Rumble-Funktion meistens gibt(vibriert dann je nach Stärke des Schlages, aber auch abhängig vom Spiel). Die Umgebung einbeziehen kann man in einigen Spielen auch, angefangen hat das alles mit einfachen Arenen. Dort bedeutete dann das Herausfallen aus dieser das KO. Neuere Spiele wie "Dead Or Alive 5" bieten dann zB auch zerstörbare Wände, Gegenstände usw In einigen Leveln kann man den Gegner durch eine Wand prügeln und der Kampf setzt sich dann im Hof des Hauses fort.
Den Point of View kann man nicht wechseln. Finden alle in der Seitenansicht statt. Bei Special Moves gibt es hin und wieder Kamerafahrten, die das ganze dann noch mal dramatischer wirken lassen.
Aktionen an sich kann man sehr gut planen. Die meisten Prügler unterteilen das Buttonschema meist in Blocken, Tritte und Schläge(oft in unterschiedlicher Intensivität oder Höhe). Je nach Spiel gibt es mehr oder minder umfangreiche Move-Listen für die jeweiligen Kämpfer und Profis beherrschen oft das komplette Repertoire. Es gibt Games, da kommt man mit planlosem Button-Mashing aber auch sehr weit. Zum Ärger der Profis...
Wie fühlt man sich nach dem Spielen? Puh...also ich persönlich bin nicht DER Beat'em Up-Fan. Ich spiel vielleicht einmal im Jahr eines etwas ausführlicher. Wenn ich mal ein bißchen Dampf ablassen will, leg ich zB eins ein und spiel dann ca ne 1/2h. Mehr Zeit will ich da auch nicht investieren. Die meisten bieten ja auch vom Umfang her nicht viel. Klar, es gibt Spiele mit Story- Modus oä, aber die erzählten Geschichten sind meist sehr an den Haaren herbeigezogen.
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Echt, vielen Dank, das sind doch schonmal viele nützliche Infos. Im Moment fallen mir erstmal keine neuen Fragen ein, hatte nen langen Tag und muß jetzt erstmal abschalten.
Da hab ich doch glatt noch ne Variante vergessen. In dieser kämpfen 2++ Kämpfer in einer Arena gegeneinander. Bekannte Spiele wären 'Smash Bros' auf den Nintendo-Konsolen oder 'Power Stone'. Sind meist Fun-Games, die auf Mehrspieler-Action ausgelegt sind. Peppen das Gameplay oft auch durch Power Ups oä auf.
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Sylvio Constabel hat geschrieben:Link?! Viele Jahre Taekwondo, hilft Dir nüscht bei Spielen.
Warum? Einen Kampfsport zu erlernen ist doch mehr als "muscle memory". Kann man kein anderes Wissen in die Computerspiele miteinbringen?
Ich werde die Spiele, die Ihr hier erwähnt hat, alle mal googlen und auf YouTube anschauen, falls möglich. Danke.
Welchen "Input" hat man denn, um einen Gegner einzuschätzen? Kenn man seine Stärken und Schwächen schon beim ersten Mal? Gibt es da Anzeigen, die sagen, ok, der kann treten, schlagen und Blitze austeilen? Oder ist das ne Überraschung? Wie steht es mit den eigenen Kräften. Erlernt man die zuerst aus dem Spielehandbuch und dann durch Training im Spiel?
Diese neuen realistischen Spiele klingen interessant. Laufen da die Kämpfe "langsamer" ab? Gibt es da vielleicht die erste Person, wie in den shooter games? Gibt es eigentlich auch reine Trainingsspiele für Kampfsport, wie z.B. dieses Karateka Spiel? Boxen, Thai Boxen, Kendo? Ok, sieht aus, als wenn ich doch noch ne Menge Fragen habe.
Die ganzen Moves kann man in den meisten Spielen per Trainings-Modi erlernen. Da werden dann entweder die Moves nacheinander angezeigt und bei erfolgreichem Absolvieren geht es zum nächsten oder es gibt im Pause-Menü eine Übersicht über alle Special Moves.
Mir ist grad kein Spiel bekannt, das angibt, welche Stärken/Schwächen der Charakter hat. Höchstens in der Anleitung. Aber die Zeiten von aussgaekräftigen Spieleanleitungen sind ja auch schon lange vorbei...
Trainingsspiele kenne ich keine, auch nicht solche, die eine Egoansicht bieten. Ich denk das wäre auch echt kompliziert umzusetzen(va die Übersicht würde da bestimmt leiden). Die realistischeren Spiele laufen nicht unbedingt langsamer ab, aber zB Virtua Fighter legt mehr Wert auf ein realistisches Kämpfen(keine Feuerbälle oä) und dem Nachbilden von echten Kampfstilen.
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Hat hier jemand die Wii? Es gibt dafür Martial Arts Spiele. Kennt sich damit hier jemand aus? Ich bräuchte ein paar Infos darüber, Eindrücke, Abläufe etc.
Ich hab keine Wii, aber im Grunde gibts da keine großen Unterschiede zu den Versionen auf den "richtigen" Konsolen.
Gibt für die Wii aber auch nicht die richtig guten Be.at'em Ups. Relativ viel 2D-Prügler ohne besondere Einbindung der Wiimotes. Kann mir höchstens vorstellen, dass man bei den Dragonball-Spielen ein bißchen herumfuchteln kann. Ich weiß nicht, wie sehr du dich mit Videospielen auskennst, aber die Wii-Steuerung wirkt auf Außenstehende weitaus ausgeriefter als sie in Wirklichkeit ist. Eigentlich ist sie sehr ungenau und man kann oft durch reines Gefuchtel schon zum Erfolg kommen. Es gibt da die WiiPlus-Erweiterung, die die Erkennung der Bewegungen etwas besser auf den Bildschirm gebracht hat, aber so präzise wie man es sich vorstellt, schaffts die Wii nicht.
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Ich glaube, ich muß doch mal die Wii in einem der großen Shopping Centers ausprobieren, da ich so ein Teil noch nie benutzt habe, um einen Eindruck von den Möglichkeiten zu bekommen. Seufz. Mein Abstract für die Konferenz wurde heute angenommen, d.h. ich muß das Essay jetzt bald anfangen, bisher hab ich nur gelesen und Notizen gemacht. Aber jetzt fängt die Arbeit an. Danke für Deine Beiträge, übrigens, die helfen mir sehr.
P.S. Schreib auch demnächst mal meine Tips über Oahu in den Hawaii Thread. Bin ich noch nicht zu gekommen.