"White River stammt" von der in China geborenen, aber in Korea arbeitenden Regisseurin Ma Xue und ist 2023 im Original unter dem Namen Yan Jiao veröffentlicht worden. Das Werk kann als Arthouse-Drama mit starkem Erotik-Faktor betrachtet werden und macht aus seinem künstlerischen Anspruch auch keinen Hehl. Denn wenn in "White River" mal etwas gesprochen wird, sind es meist sehr kryptische Aussagen, die im Zusammenspiel mit künstlerischen Momentaufnahmen sicherlich irgendwo einen Sinn ergeben. Aber leider nicht für mich...
Der Geschichte des Films zu folgen, ist zwar nicht sonderlich schwer, aber irgendwie mühsam und ermüdend. Es passiert nur wenig und zu Beginn auch noch in einer ziemlich wirren Art und Weise. Denn da folgen Szenen aufeinander, die zunächst komplett unabhängig voneinander wirken und erst im späteren Verlauf Sinn ergeben.
"White River" macht es den Zuschauer*innen also nicht wirklich leicht und leider verfliegt der interessante Ansatz auch recht schnell wieder. Die Sexszenen sind - vor allem im letzten Drittel - zahlreich und abwechslungsreich, aber schaffen es einfach nicht den kompletten Film zu tragen. Das liegt unter anderem auch an der fehlenden Leidenschaft, die Sequenzen wirken doch eher sehr gestellt und unecht.
Da finde ich die hypnotischen, teils traumhaften Bilder, die die Regisseurin zusammen mit Kameramann Ash Chen eingefangen hat, schon wesentlich ansprechender, denn sie erzeugen eine gewisse Atmosphäre, die man so auch bei Wong Kar-Wai und anderen Koryphäen vorfindet.
Wie oben schon beschrieben, funktionieren die vermeintlich enthaltenen Aussagen in "White River" für mich persönlich nicht. Das ist alles dann doch zu gewollt künstlerisch und nicht gerade zugänglich. |